Warum ist Walnussöl vergleichsweise teuer? Ganz einfach, weil seine Erzeugung anders als beispielsweise Sonnenblumen- oder Rapsöl, das maschinell gedrescht und dann verarbeitet wird, sehr viel Handarbeit erfordert.
Das beginnt beim Ernten der Walnüsse, die vom Boden aufgesammelt werden, anschließend gewaschen und dann noch einige Zeit an einem luftigen Ort trocknen müssen. Denn solange die Kerne noch frisch sind und viel Feuchtigkeit enthalten, sind sie noch nicht geeignet für die Pressung.
Wenn sie dann ausreichend getrocknet sind, geht die größte Arbeit los: Die Nüsse müssen geknackt und entkernt werden. Auch das wird in Handarbeit erledigt – eine Beschäftigung für lange, kalte Wintertage.
Wenn dann alle Walnüsse nackt und ohne Schale sind, bringen wir sie nach Breisach zur Ölmühle Fessinger, wo man nicht nur hervorragende Öle und Essige kaufen, sondern auch Walnüsse im Lohnverfahren pressen lassen kann. Um einen Liter Öl zu gewinnen, braucht es ca. 2 Kilogramm entkernte Walnüsse.
Die Nüsse werden dort schonend kaltgepresst. Das so gewonnene Öl duftet nicht nur sehr intensiv nach Walnüssen, sondern ist auch besonders reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen. Über die gesundheitsfördernde Wirkung von Walnussöl gibt es ganze Bücher, daher will ich hier nur sagen: Es ist eines der gesündesten Öle überhaupt.
Am besten schmeckt Walnussöl an einem feinen Feldsalat, einem lauwarmen Herdepfelsalat, aber auch am Müsli oder zum Verfeinern von Suppen. Da es schnell zu rauchen beginnt, wenn es stark erhitzt wird, eignet es sich nicht zum Braten, sondern ist in der kalten Küche am besten aufgehoben.
Ich verwende es übrigens auch gerne zur Hautpflege. Ein paar Tropfen Walnussöl im gereinigten, angefeuchteten Gesicht verteilen und die Haut ist wieder zart und geschmeidig.
Seit einigen Jahren werden die Walnussbäume von der aus Amerika stammenden Walnussfruchtfliege befallen. Die Fliege legt ihre Eier in die grüne Schale, aus denen kleine Maden schlüpfen. Diese fressen sich durch die grüne Fruchthülle, die daraufhin schwarz wird. Da dann auch der Nusskern geschädigt wird, hängen wir jetzt Gelbtafeln mit Pheromonfallen in die Bäume. Das hilft tatsächlich.
Unser Walnussöl stammt somit von ungespritzten, handverlesenen und von Hand geknackten Walnüssen und ist so gesehen mit 11 Euro/250 ml eigentlich ein Schnäppchen. Zu erwerben ist das Öl in Gebinden zu 100 ml, 250 ml und 500 ml direkt bei uns am Gaishof und im Winzerhof Ebringen.
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